Vor einiger Zeit habe ich meine Systemsicherung von Acronis Home 2015 auf Veeam Endpoint Backup umgestellt. Acronis hatte immer mal wieder kleine Problemchen in der Bedienoberfläche und hat mich irgendwie immer mehr genervt. Da Veeam Endpoint Backup kostenlos verfügbar ist habe ich es einfach mal getestet und bin mittlerweile dabei geblieben. Gefühlt läuft Endpoint Backup bei mir problemloser als Acronis Home. Aber das ist natürlich wie immer eine rein subjektive Wahrnehmung.
Ein Punkt war mir bei Veeam Endpoint Backup eine ganze Weile unklar, bis ich verstanden habe wie das bei Veeam tickt: Die inkrementellen Sicherungsgenerationen. Genau wie andere Lösungen auch kann Endpoint Backup inkrementelle Sicherungen anlegen. Es wird also initial eine Vollsicherung gemacht und danach bei den Folgesicherungen nur noch Änderungen gesichert, die sich zur vorhergehenden Sicherung ergeben haben. Die meisten Programme arbeiten dabei so, das nach einer Vollsicherung eine festzulegende Anzahl inkrementelle Sicherungen vorgenommen werden, danach geht das Ganze mit einer neuen Vollsicherung von vorn los. In Sicherungsdateien sieht das dann ungefähr so aus:
1.0 Erste Vollsicherung
1.1 Erste inkrementelle Sicherung zur ersten Vollsicherung
1.2 Zweite inkrementelle Sicherung zur ersten Vollsicherung
1.3 Dritte inkrementelle Sicherung zur ersten Vollsicherung
1.4 Vierte inkrementelle Sicherung zur ersten Vollsicherung
1.5 Fünfte inkrementelle Sicherung zur ersten Vollsicherung
2.0 Zweite Vollsicherung
2.1 Erste inkrementelle Sicherung zur zweiten Vollsicherung
2.2 Zweite inkrementelle Sicherung zur zweiten Vollsicherung
2.3 Dritte inkrementelle Sicherung zur zweiten Vollsicherung
2.4 Vierte inkrementelle Sicherung zur zweiten Vollsicherung
2.5 Fünfte inkrementelle Sicherung zur zweiten Vollsicherung
Im genannten Beispiel gehören also 6 Sicherungen zu einem kompletten Sicherungssatz, danach geht alles wieder neu los.
Veeam Endpoint Backup arbeitet hier anders. Man definiert nicht die Anzahl inkrementelle Sicherungen pro Sicherungssatz, sondern man legt fest wie viele sogenannte Restorepoints (in neueren Versionen: Backups) vorgehalten werden sollen.
Am Anfang sieht das im Ergebnis erst mal genauso aus wie bei den oben genannten Lösungen:
1.0 Vollsicherung
1.1 Erste inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
1.2 Zweite inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
1.3 Dritte inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
1.4 Vierte inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
1.5 Fünfte inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
Danach ändert sich aber bei Veeam Endpoint Backup der Ablauf. Es wird beim nächsten Backup keine neue Vollsicherung erzeugt, sondern nur eine weitere inkrementelle Sicherung. Nun haben wir aber eine Sicherung mehr als wir in den Restorepoints vorgegeben haben. Hier geht nun Endpoint Backup her und verrechnet die älteste inkrementelle Sicherung mit der Vollsicherung zur „neuen“ Vollsicherung. Dies sieht dann so aus:
1.1 Vollsicherung incl. verrechneter erster inkrementeller Sicherung
1.2 Zweite inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
1.3 Dritte inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
1.4 Vierte inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
1.5 Fünfte inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
1.6 Sechste inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
Und nach der nächsten Sicherung so:
1.2 Vollsicherung incl. verrechneter erster und zweiter inkrementeller Sicherung
1.3 Dritte inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
1.4 Vierte inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
1.5 Fünfte inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
1.6 Sechste inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
1.7 Sechste inkrementelle Sicherung zur Vollsicherung
Undsoweiter, undsoweiter…
Sobald die Anzahl der vorgegebenen Restorepoints erreicht ist hält Endpoint Backup also immer eine gleichbleibende Anzahl an Sicherungsdateien und Generationen vor.