Diese Frage stellt Dirk Wächter vom dforum in seinem neuen Buch zum Thema Blitzen mit Canon’s ETTL-Blitzsystem. Schwerpunkt ist dabei die Vermittlung des notwendigen Wissens um die Blitztechnik sinnvoll zur Bildgestaltung einzusetzen. Die Blitzdingens können nämlich deutlich mehr als die Leute in dunklen Räumen wie lichtscheue Zombies aussehen zu lassen. Nachdem ich schon länger vorhatte intensiver in das Thema Blitzen und ETTL einzusteigen habe ich mir das Buch als Urlaubslektüre gegönnt.
Den Anfang im Buche machen einige Grundlagenkapitel, die für den einen oder anderen nicht unbedingt neu sind (Aufbau des Lichtspektrums, wie funktioniert eine Blende, wie funktioniert ein Kameraverschluss, was ist HSS und wie funktioniert es, wie funktionieren AF-Systeme, wie funktionieren Belichtungsmesssysteme, etc.). Allerdings sind diese Kapitel sehr kompakt gehalten und zur Auffrischung allemal lesenswert, zummal sie sehr gut verständlich geschrieben sind. Und manches Neue ist auch dabei. Mir war zum Beispiel bisher nicht bewusst das bei analogen Spiegelreflexkameras der Verschluss von oben nach unten läuft, bei digitalen Spiegelreflexkameras aber von unten nach oben. Zumindest bei Canon. Ok, ich hätte wohl auch ohne diese Erkenntnis gut weiterleben können. Ein paar Seiten zur historischen Geschichte von fotografischen Blitzen dürfen natürlich ach nicht fehlen.
Dann gehts ans Eingemachte. Es wird ausführlich beschrieben wie Kamera und Blitz in den verschiedenen Betriebsarten und Aufnahmemodi funktionieren und intern ticken. Dies wird dann auch immer gleich an praktischen Beispielen erläutert und dargestellt. Im Anschluss gibt es dann noch einen kurzen Abriss über mehr oder weniger sinnvolles Blitzzubehör wie Bouncer, Softboxen oder Filterfolien. Am Schluß wird das Ganze komplettiert mit Hinweisen wann Blitzen überhaupt nicht sinnvoll ist.
Im gesamten Buch finden sich übrigens sehr viele, gute Bilder mit Blitzeinsatz, oftmals mit Erklärungen zu deren Entstehung.
Einziger Nachteil des Buches: Es ist sehr canonspezifisch geschrieben, so dass es für Nutzer anderer Kamerasysteme nur einen bedingten Nutzen bringt. Aufgrund der speziellen Eigenheiten der unterschiedlichen kameraspezifischen Blitzsysteme ist dies allerdings nachvollziehbar und wohl auch nicht anders sinnvoll zu realisieren. Man kann nur hoffen das sich bei den anderen Herstellern auch jemand findet und die Nutzer mit einem passenden Buch beglückt.
Im Ganzen muss man sagen, das es Dirk Wächter sehr gut gelungen ist viel Wissenswertes zum Thema Blitzen leicht verdaulich und verständlich zu vermitteln. Auch ich werde wohl in Zukunft die Taschensonne öfters einsetzen als bisher.
Mehr Info und einige Probeseiten gibt e hier: http://www.heuteschongeblitzt.de
Kaufen kann man das Buch übrigens auch bei Amazon.