Bibble-LogoPrinzipiell will ich ja zeigen, wie man ein Bild vom RAW zum fertigen Bild entwickelt wird. Warum dann also Parameter voreinstellen? Warum nicht ohne irgendwelche Vorgaben anfangen? Weil es eben nicht geht!

Generell sollten am Anfang alle Regler auf Grundstellung (meistens 0, manchmal mittig, manchmal ganz anders) stehen sowie alle Automatiken (Auto-Korrektur, Perfectly Clear) als auch die Kurven und alle Plugins abgeschaltet sein. Prinzipiell ist gegen Automatiken, die uns die Arbeit erleichtern, nichts einzuwenden. Dies setzt aber voraus das wir deren Funktionsweise verstanden und die Auswirkungen auf die Bildergebnisse einschätzen können. Bis dies soweit ist sollten sie besser abgeschaltet bleiben.

Nun ist aber ein RAW noch kein Bild, auch wenn oftmals vom RAW-Bild gesprochen wird. Ein RAW ist eine Sammlung von Signalstärken, wie sie der Kamerasensor wahrgenommen hat. Zu einem Bild wird es erst durch die Wandlung im RAW-Konverter, der die Signalstärken als Helligkeiten und die Pixel je nach Position auf dem Sensor als Rot-, Grün- oder Blau-Farbton interpretiert. Damit diese Interpretation erfolgen kann und wir überhaupt erst mal ein Bild sehen müssen wir bestimmte Parameter zwingend vorgeben.

Da wäre erst mal der Arbeitsfarbraum (Reiter Farbe, Bereich Farbmanagement), in dem unser Bild dargestellt werden soll. Hier rate ich dazu einen möglichst großen Farbraum zu wählen, der alle im Bild vorkommenden Farbtöne aufnehmen kann. Ich empfehle „Pro Photo RGB“, wobei uns Bibble hier entgegen kommt und diesen bereits als Voreinstellung mitbringt.

Der zu verwendenden Weißabgleichswert (Reiter Standard, Bereich Basiskorrekturen)ist der nächste Parameter, den wir vorgeben müssen. Normalerweise liefert hier die Kamera schon einen gut passenden Wert, den wir mit der Voreinstellung „Wie Aufnahme“ übernehmen lassen können.

Bleibt als letzter vorzugebender Parameter das Stilprofil (Reiter Standard, Bereich Basiskorrekturen). Stilprofile sind eine Art Parameterset aus Tonwertkurve, Kontrast und Sättigung. Weitere Details dazu bzw. Beschreibungen zu den verschiedenen Stilprofilen findet man im Bibble-Handbuch. Ich rate zum Stilprofil „Portrait reduziert“ als Vorgabe. Dieses hat sich bei mir als Grundeinstellung für ausgeglichene Ergebnisse bewährt, auch wenn das Ergebnis damit auf den ersten Blick meist etwas flau und matschig aussieht. Andere Stilprofile wie „Portrait“, „Produkt“ oder „Ereignis“ ergeben zwar am Anfang scheinbar leuchtendere, knackigere Bilder, neigen aber bei weiteren Bearbeitungen schnell zu übersättigten Farben und unnatürlichen Bildern.

Diese Werte sollte man als Grundeinstellung speichern. Dies macht man, indem man ein Bild mit den passend eingestellten Werten auswählt und dann im Menü „Bearbeiten/Einstellungen“ den Menüpunkt „Als RAW-Vorgabe sichern…“ aufruft. Dort kann man im Reiter „Hauptebene/Fortgeschr.“ alle als Vorgabe zu setzenden Parameter auswählen. Alle anderen Parameter sollten abgewählt sein, also zuerst über den Button „Keine“ alle Parameter abwählen und dann einzeln die gewünschten Parameter auswählen.

Wer mehrere Kameras nutzt und dafür jeweils separate Vorgabeparameter definieren möchte, kann dies genauso machen, muss dazu aber den Menüpunkt „Als Kamera-Voreinstellung sichern…“ auswählen. Dabei ist zu beachten das das ausgewählte Bild für die Parametervorgaben natürlich aus der gewünschten Kamera stammen muss.

Beide genannten Varianten gelten nur für RAW-Dateien. Wer JPEG- bzw. TIFF-Dateien mit Bibble bearbeitet und dabei ebenfalls Vorgabewerte automatisch zuweisen lassen möchte, muss diese extra definieren und über „Als Render-Voreinstellung sichern…“ festlegen.

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