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Nachdem seit einigen Wochen der Yongnuo Speedlite Transmitter ST-E2, eindeutig ein Klon des Canon ST-E2, lieferbar war und das zu einem akzeptablen Preis (ca. 110 Euro incl. Versand, zzgl. Zoll und Steuern) konnte ich nicht widerstehen und habe ihn via ebay-Shop des Herstellers bestellt. Vor zwei Tagen hat der Postbote das ersehnte Päckchen aus Hong Kong gebracht. Heute bin ich endlich zum Auspacken gekommen.

Was erwartet einen da? Wer schon die Blitze von Yongnuo kennt findet einen Karton in den gewohnten Farben (Gold/Schwarz) vor. Darin enthalten sind der ST-E2, ein Blitz-Standfuß (Kunststoff, mit 1/4″-Metallgewinden an der Unterseite), der bei Yongnuo scheinbar unvermeidliche Samtbeutel, ein ca. 40-seitiges Handbüchlein in Englisch und Chinesisch(?) und noch ein Beipackzettel mit Infos zu den restlichen Yongnuo-Blitzen. Das wars, Batterien oder weiteres Zubehör sind nicht enthalten.

Yongnuo ST-E2 Lieferumfang

Der erste Begrabbel-Eindruck: Wertig verarbeitet. Das Batteriefach lässt sich gut öffnen und schließen, der Feststellring aufgrund seiner Größe gut bedienen. Also Batterien (2x AA-Zellen, kein Sonderformat) rein, drauf auf die Kamera und los. Handbuch lesen? Wozu, macht doch eh keiner, warum dann also ich? Die Symbole auf der Geräterückseite sind einem als Canon-Nutzer alle vertraut, also habe ich einfach mal identische Belegung vorausgesetzt.

Die ersten Ergebnisse in Zusammenarbeit mit einem abgesetzten 580ex II: Alles tut im ETTL-Modus so wie es soll. Die Blitzsteuerung klappt gut, die Belichtung passt. Auch im HSS-Mode keinerlei Probleme.

Ein Teil der Funktionen des ST-E2 lässt sich bei geeigneten Kameras auch über die Menüfunktionen für externe Blitzgeräte steuern. Folgendes kann ich zur Funktion an der EOS 40D sagen:

  • Die Ratio lässt sich über die Kamera einstellen. Dazu muss aber zwingend Ratio am ST-E2 aktiviert werden, sonst ist das entsprechende Menü in der 40D nicht anwählbar.
  • HSS lässt sich nur am ST-E2 aktivieren. Sobald man HSS deaktiviert geht die Kamera automatisch auf eine kürzeste Zeit von 1/250tel.
  • Der gewünschte Kommunikations-Channel ist via Kameramenü auswählbar.

Kritikpunkte, oder Anregungen für den Nachfolger, je nachdem wie man es sieht:

  • Ich hätte gern einen Schnellverschluß für den Blitzfuß wie ihn Canon an den aktuellen EX II-Blitzen verbaut. Schrauben ist bäh. Wobei das Feststellrad des ST-E2 schon größer und angenehmer zu bedienen ist als bei den Canon-Blitzen.
  • Der Batteriefachdeckel würde ich mir analog den Canon-Blitzen zum Wegklappen wünschen, so dass er fest am Gehäuse befestigt ist und nicht verloren gehen kann.
  • Der Ein-Aus-Taster ist nicht das Wahre, da er wahrcheinlich auch gerne mal dauergedrückt wird wenn man das Gerät irgendwo in eine enge Stelle in der Fototasche stopft. Zumal der Taster sehr leichtgängig ist. Ein quer zu bedienender Schiebeschalter wäre mir hier lieber.
  • Generell würde den Tastern ein besser fühlbarer Druckpunkt gut tun. Ok, die Canon-Blitze sind da auch nicht besser.

Zur Reichweite kann ich noch nicht allzu viel sagen. Nur soviel: Bei 4m Abstand, ST-E2 und 580ex voneinander abgewandt (also quasi Rücken an Rücken) und weitestgehend mit der Hand verdecktem Blitzkopf des ST-E2 klappte die Kommunikation immer noch.

Ich werde in nächster Zeit noch weitere Testergebnisse zum Einsatz mit mehreren Slave-Blitzen als auch ausführlichere Reichweitentests drinnen und draußen nachreichen. Was ich momentan nicht liefern kann ist ein direkter Vergleich zum Canon ST-E2, weil ich den weder besitze noch einer im Bekanntenkreis verfügbar ist.

Nachtrag: Mittlerweile ist das Teil auch bei Lutz im 8df.de-Shop lieferbar, noch dazu zu einem günstigen Preis.

Yongnuo Speedlite Transmitter ST-E2 – ein erster Eindruck
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15 thoughts on “Yongnuo Speedlite Transmitter ST-E2 – ein erster Eindruck

  • 14. Oktober 2010 um 22:17
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    Stellt sich die Frage ob es sich lohnt 110€ + Zoll und Steuern auszugeben, wenn du das Original für 175€ vom deutschen Händler bekommst.
    Wie siehts mit der Garantie aus? Wenn das Teil kaputt is schön nach China zurückschicken (auf eigene kosten) und hoffen, dass es dort jemanden interessiert.

    Hmm ganz ehrlich mir wärs das nicht wert.

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    • 14. Oktober 2010 um 22:27
      Permalink

      Wenn das Ding von der Reichweite her wirklich besser als das Original ist, dann definitiv ja. Abgesehen davon hat mich bisher das zusätzlich notwendige Batterieformat vom Kauf abgehalten.

      Was die Garantie angeht: Ich hatte da schon mal einen Fall mit China-Ware. Lief erstaunlicherweise schneller und problemloser als manches was hier in der Servicewüste Deutschland abgeht. Soviel dazu…

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  • 15. Oktober 2010 um 00:32
    Permalink

    Wie uwe schon sagte, allein der Reichweitenunterschied bei gleichzeitig kleinerem Preis (dabei erstmal keinen auffälligen Patzern) spricht eindeutig für den YongNuo-Nachbau.

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  • 30. November 2010 um 11:45
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    Danke für Deinen Hinweis. Ich habe mir letzten Monat den 430EX gekauft. Der Transmitter wäre eine überlegung.
    Wieviel Blitze möchtest Du in Zukunft damit steuern?

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    • 1. Dezember 2010 um 22:31
      Permalink

      Momentan habe ich drei Wireless-ETTL-fähige Slaves.

      Antworten
  • 20. Dezember 2010 um 19:38
    Permalink

    Hallo Uwe, vielen Dank für deine ersten Eindrücke im Oktober. Bist du bereits zu weiteren Tests gekommen? Arbeitet der ST-E2 zuverlässig? Nutzen sich die Knöpfe (z. B. der An/Aus-Knopf) in irgendeiner Form ab? Kannst du etwas zur Empfindlichkeit des Gehäuses sagen? Danke.

    Antworten
    • 20. Dezember 2010 um 21:22
      Permalink

      Hallo Heiko,

      zu Reichweitentests bin ich immer noch nicht gekommen. Ansonsten hatte ich das Teil mehrfach indoor im Einsatz und bisher absolut null Probleme damit. Abrieb/Verschleiß ist auch nicht feststellbar.

      Antworten
  • 30. Dezember 2010 um 22:45
    Permalink

    Hallo Uwe

    Vielen Dank für dein Test.
    Ich selber benutze ich RF 602RX lohnt es sich auf den ST-E2 zu wechseln?

    Danke

    Antworten
    • 1. Januar 2011 um 22:15
      Permalink

      Hallo Sergej,

      das kann man so nicht mit ja oder nein beantworten, da beide unterschiedliche Funktionen bieten. Die RF-602 können nur einfach auslösen. Der ST-E2 kann Wireless ETTL. Je nach Aufgabenstellung kann beides gut oder schlecht sein. Ich würde eher sagen, beide ergänzen sich sehr gut. Tun sie zumindest bei mir, ich habe beide im Einsatz.

      LG Uwe

      Antworten
  • 23. Februar 2011 um 02:38
    Permalink

    Hallo Uwe, danke für den Test bzw. ersten Eindruck.
    Was ist eigentlich die im Moment günstigste Quelle für den Yongnuo ST-E2, ist das immer noch 8df.de?

    Antworten
    • 6. März 2011 um 20:31
      Permalink

      Hallo Jan,

      kann ich nicht sagen. Mangels weiterem Bedarf habe ich die Preisentwicklung nicht weiter verfolgt.

      Antworten
    • 6. März 2011 um 20:31
      Permalink

      Nicht so ungeduldig. Nicht jeder Blogger kann rund um die Uhr vor der Kiste sitzen. Manche gehen doch immer noch ganz normalen Offline-Jobs nach…

      Antworten
  • 24. März 2011 um 13:29
    Permalink

    Hallo, bin neu hier. Habe bisher mit den RF-602 gearbeitet. Frage: Ist es möglich, dass ich mit den ST-E2 auch Yongnuo Blitze auslösen kann. Bin im Besitz von zwei Yongnuo YN-468. Mich würde das brennend interessieren.
    Dank im vorraus
    Andreas

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